Welche Größe bei einem Winkelschleifer wählen?
Der Winkelschleifer verdankt seinen Namen dem Getriebe. Der Motor treibt das Winkelgetriebe an, welches die Kraft im Rechten Winkel zur Motorachse, auf die Scheibe übertragen. Der umgangssprachlich ebenfalls häufige Name dieses Elektrowerkzeugs lautet Flex.
Der tatsächlich als Werkzeug verwendete Teil des Winkelschleifers ist die Scheibe. Das Gerät ansich liefert lediglich die Leistung um die Scheibe anzutreiben. Wenn es sich um ein hochwertiges Modell handelt und es seine Aufgabe angemessen erfüllt, steht die verwendete Scheibe im Mittelpunkt des Interesses.
Scheibentypen
Der Winkelschleifer wird durch die austauschbaren Scheiben zu einem Multifunktionswerkzeug, mit dem getrennt, geschruppt, geschliffen und poliert werden kann.
Die zur Verfügung stehenden Scheiben sind: Trennscheiben aus Korund, Siliciumcarbid, rostfreiem Stahl; Diamanttrennscheiben; Schruppscheiben aus Korund; Fächerscheiben zum Schleifen und Polieren, Schleifscheiben mit fest verbundenem Schleifmittel oder auftragbarem Schleifmittel zum groben Entfernen von Rost und Lack; Schleifbürsten zum Säubern und Entfernen von Rost und Fellscheiben zum Polieren. Die unterschiedlichen Materialien haben dabei unterschiedliche Eigenschaften und sind jeweils für bestimmte Werkstoffe gedacht.
Alle Scheiben sind in verschiedenen Größen erhältlich und ergeben Winkelschleifer mit 11,5, 12,5, 15,0, 18,0, 23,0 und 30,0 cm Durchmesser. Winkelschleifer 115, Winkelschleifer 125 und Winkelschleifer 230 sind die am weitesten verbreiteten Größen.
Die Größe der Scheibe hat dabei auch Einfluss darauf welche Geschwindigkeit erreicht wird oder auch verwendet werden kann. Dabei ist die Geschwindigkeit bei größeren Scheiben geringer, wie beispielsweise Winkelschleifer 115 mm mit maximal 13.300 U/Min im Leerlauf und Winkelschleifer 125 mit 12.200 U/Min im Leerlauf.
Einsatzgebiete – Die richtige Größe für die richtige Aufgabe
Zuerst stellt sich die Frage: Was soll mit dem Winkelschleifer gemacht werden? Von dieser Frage hängen nahezu alle anderen Aspekte des Themas ab.
Je nach Aufgabe muss zunächst die richtige Scheibe gewählt werden. Die Scheiben haben ein eingearbeitetes Gewebe, das die Scheibe bei einem Schaden zusammenhält. Das Gewebe liegt, abhängig vom Scheibentyp im Innern oder an der Oberfläche der Scheibe. Wird beispielsweise eine Trennscheibe mit oberflächlichem Gewebe als Schleifscheibe zweckentfremdet, kann es zum Splittern der Scheibe und schweren Verletzungen durch die umher fliegenden Teile kommen!
Im Allgemeinen gilt, dass leistungsschwächere Winkelschneider niedrigere Drehzahlen, kleinere Scheiben und ein geringeres Gewicht haben. Dies macht den Umgang mit ihnen besonders einfach.
Das relativ geringe Gewicht von weniger als 2 kg macht es einfach die leistungsschwächsten, 600 – 700 W starken Winkelschleifer mit wenig Kraftaufwand zu kontrollieren und präzise zu arbeiten. Die Nachteile sind jedoch ebenfalls offensichtlich.
Ein leistungsschwacher Winkelschleifer ist nur für vergleichsweise leichte Aufgaben geeignet. Dazu gehört ganz besonders das Polieren und abschleifen von leichter zu bearbeitenden Materialien wie Lack, Holz und leichtem Rost. Das Trennen ist bereits eine schwierigere Aufgabe und vor allem harte Metalle sollten nicht zu dick sein. Bei zu starker Beanspruchung nutzen sich die kleinen Scheiben schnell ab, der Motor kann überhitzen und das Gerät hat eine kurze Lebensdauer oder erleidet einen sofortigen Totalschaden.
Echte Allzweckwerkzeuge sind Winkelschleifer 125 mm ab 1000 W Leistung. Sie stellen die goldene Mitte dar zwischen Präzision und Leistung und können auch gröbere Schleif- und Schneidarbeiten mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand gut bewältigen. Auch die Auswahl an Scheiben ist hier besonders groß. Ähnlich universell einsetzbar, jedoch mehr im Profibereich verbreitet und eher für größere Schneidarbeiten geeignet sind Winkelschleifer 230.