Warum heißt der Winkelschleifer Flex?
In vielen Betrieben und Werkstätten kommt das Gerät jeden Tag zum Einsatz und dennoch wird es immer beim „falschen“ Namen genannt: Der Winkelschleifer. Viele Menschen lernen den Winkelschleifer nur als „Flex“ kennen, doch im Grunde ist es nicht richtig.
Dennoch bezeichnen nur du wenigstens Personen das Gerät wirklich als Winkelschleifer, doch woher kommt der „falsche“ Name?
Woher stammt der Name Flex?
Die Geschichte der Flex basiert auf den Erfindern Hermann Ackermann und Hermann Schmitt. Die Herren gründeten schon im Jahr 1922 ihr erstes Unternehmen in Bad Cannstatt. Ziel von Ackermann sowie Schmitt war es, eigene Werkzeuge zu erfinden und diese anschließend herzustellen. Dazu gehörte auch schon bald eine Handschleifmaschine mit einer flexiblen Welle. Die Welle war das Hauptmerkmal der Maschine, die aus einem stationären Elektromotor und diversen, unterschiedlichen Aufsätzen bestand. Die flexible Welle hatte die Aufgabe, die Kraft zwischen Motor und Aufsatz zu übertragen. Durch die „flex“ible Welle erhielt das Gerät seinen Namen: Flex.
Anfang der 30er Jahre begannt die Fertigung von Schleifmaschinen mit direktem Antrieb, die ebenso unter den Markennamen „Flex“ vertrieben wurden. Schon bald gelang es Schmitt und Ackermann die bisher flexible Welle durch ein Winkelgetriebe zu ersetzen. Hierbei wird die Kraft über zwei Zahnräder übertragen, was wesentlich weniger störanfällig war. Im Jahr 1935 gab es bereits den ersten niedertourigen Winkelschleifer. Durch die Kriegsjahre wurde die weitere Entwicklung verzögert. Erst im Jahr 1954 brachte das Unternehmen den ersten hochtourigen Winkelschleifer unter der Typenbezeichnung „DL 9“ auf den Markt.
Heute ist nicht bekannt, wann sich die Ausdrücke „Flex“ und „Flexen“ so verbreitet haben und in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen. Spätestens die immer beliebter werdende „DL 9“-Maschine führte zur Gleichsetzung des Markennamens Flex mit dem Typus Winkelschleifer. Ein gutes Beispiel eines gleichen Verfahrens ist, dass Papiertaschentücher immer mit Tempo assoziierend werden.
Die Funktionsweise der „Flex“
Im Wesentlichen hat sich an der Funktionsweise der „Flex“ nicht viel getan, auch wenn der Gerätetyp über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Im Gegensatz zu den ehemals gusseisernen Elektro-Werkzeugen kommt heute modernes Kunststoff zum Einsatz, um somit das Gewicht zu verringert. Natürlich wurde die Motorleistung deutlich erhöht, wobei der Motor an sich verkleinert wurde. Getriebe und Motor wurden von den verbesserten Schleif- und Trennstäuben abgekapselt und überstehen deswegen auch Jahre des Einsatzes. Auch auf die Benutzer wurde eingegangen, weshalb die „Flex“ heute leiser und ergonomisch geformt sind.
Das ursprüngliche Prinzip des Winkelschleiferes bleibt immer gleich. Selbst andere Maschinentypen, wie die handgeführten Poliermaschinen, wurde nach diesem Prinzip entwickelt. Die Firma Flex gibt es noch heute, wobei sie an ihrem Standort in Steinheim/Murr rund 250 Mitarbeiter beschäftigt und etwa 100 Maschinen im Programm hat. Alleine sind 17 davon Winkelschleifer, die sich zwar geringfügig unterscheiden, aber immer noch als „Flex“ bezeichnet werden.
Kleine Zusammenfassung
Der Winkelschleifer hat den Zweitnamen „Flex“ daher verdient, da die ersten Maschinen in diesem Bereich mit einer flexiblen Welle betrieben wurde. In den späteren Jahren wurde zum Großteil auf ein Winkelgetriebe gesetzt, sodass die Winkelschleifer geboren wurde. Da aber sich der Name „Flex“ schon seit Jahren eingebürgert hat, haben auch die neuen Maschinen diesen Namen. Somit hat es nicht viel mit der Technik oder dem Aufbau zu tun, sondern einfach mit der Bequemlichkeit der Menschen, dass man sich keine neue Bezeichnung merken möchte.